PM: Bismarckstraße zum Kehr

Das BfnS kritisiert die weitere Autoverkehrsförderung
an der Bismarckstraße zum Kehr.

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung (BfnS) kritisiert den weiteren Ausbau der Bismarckstraße zum Naherholungsgebiet am Kehr, auf der in den letzten Tagen ein weiterer Abschnitt saniert wurde. Gleichzeitig werden die seit vielen Jahren maroden Asphaltdecken der stark befahrenen Radwege in der Innenstadt weiterhin nicht erneuert, wie etwa an der Bürgerstraße, der Kasseler Landstraße, am Kreuzbergring, an vielen Straßen der Weststadt und an der Weender Landstraße.

Am 08.07.2021 hatte die SPD letztmalig beantragt und gegen die Stimmen der Linken mehrheitlich im Bauausschuss durchgesetzt, die restlichen Abschnitte der Bismarckstraße zu sanieren. Damit legte der Bauausschuss gleichzeitig eine Priorisierung bei der Mittelvergabe fest. Die Sanierung der Bismarckstraße zum Kehr erfolgt mit Geldern, die möglichen Erneuerungen von Asphaltdecken von Radwegen in der Kernstadt nicht zur Verfügung stehen.

“Greta Thunberg redet sich in Glasgow den Mund fusselig und Göttingens einzige Antwort darauf in genau derselben Woche ist eine weitere Investition in den Straßenausbau. Die Stadt ignoriert mit diesem Schritt die für den Klimaschutz notwendige Reduzierung des Autoverkehrs”, so Ratsmitglied Francisco Welter-Schultes (BfnS). 

Die SPD begründete ihren neuesten Antrag damit, dass Busse dann noch bequemer zum Kehr hochfahren könnten – Busse, für die gar kein Fahrplan existiert (die Busanbindung erfolgt über die Zietenterrassen). Schon am 28.05.2019 hatte die SPD im Umweltausschuss in einem Antrag, der von Welter-Schultes mitgetragen wurde, eine Busanbindung an das Naherholungsgebiet Kehr gefordert und darin auch die Verwaltung aufgefordert, den Autoverkehr zum Kehr zu regulieren. Bezüglich der Busanbindung hat sich die Stadt mit der GöVB in Verbindung gesetzt und die Aufgabe gelöst. Zur Regulierung des Autoverkehrs wurde die Verwaltung hingegen nicht tätig. Der Kfz-Verkehr zum Kehr nimmt mit zunehmend besserer Fahrbahndecke immer mehr zu.

Die Grünen hatten am 28.09.2021 beantragt, die Asphaltdecke des maroden Radwegs an der Bürgerstraße zu erneuern. Allerdings hatten die Grünen zwei Monate vorher dem SPD-Antrag zur weiteren Sanierung der Bismarckstraße zugestimmt. Für beides reichen die Mittel offenbar nicht. Werden zwei Sanierungen beantragt, setzt die Göttinger Verwaltung nur die Maßnahme um, die den Autoverkehr fördert. Das BfnS sieht diese Vorgehensweise nicht im Einklang mit den Klimaschutzzielen.


Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen
– Der Vorstand –