PM: Handlungsbedarf am ZOB

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen sieht am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) schon seit längerer Zeit Handlungsbedarf, und sieht auch die Stadtverwaltung in der Verantwortung. Drei Missstände wurden in der jüngeren Vergangenheit angesprochen und sollten behoben werden:

1. Illegal parkende Autos versperren oft die Sicht und machen die Verkehrsflächen noch unübersichtlicher als sie es so schon sind. Das BfnS hat sich immer wieder dafür ausgesprochen, den seit 2020 bestehenden Handlungsrahmen beim Sanktionieren des verbotswidrigen Parkens auszuschöpfen. Wir fordern erneut, das Parken dort als besonders verkehrsgefährdend einzustufen und zu ahnden. In Verbindung mit einer Verkehrsgefährdung wird das illegale Parken teurer als 60 Euro und bringt zudem für den Halter des Fahrzeugs einen Punkt in Flensburg.

2. Die AG Verkehr des BfnS hat kürzlich einen Vorschlag ausgearbeitet, Zebrastreifen über neuralgische Stellen an Fahrradwegen dort anzubringen, wo Fahrräder schnell fahren und es ein hohes Querverkehrsaufkommen an Fußgänger*innen gibt. Die Ausarbeitung wurde am 16.12.2022 als Antrag im Rat eingereicht und dort als Prüfauftrag einstimmig beschlossen. Über das Ergebnis soll im nächsten Feuerwehrausschuss (am 20.02.2023) berichtet werden. Eine der Stellen, die dabei besonders dringlich herausgestellt worden waren, war die Querung des Radschnellweges am ZOB.

3. Schon seit Jahren wird angemahnt, zuletzt in einer von mehreren Ratsparteien ausgearbeiteten und an die Verwaltung übermittelten Eingabe zu defizitären Göttinger Ampelschaltungen, die Ampel am ZOB so zu schalten, dass sie nur dann für den Fuß- und Radverkehr Rot zeigt, wenn tatsächlich ein Bus dort steht und auf Grün wartet. Auch das BfnS hatte sich an dieser Eingabe beteiligt, die Ampeln an mehr als 30 Kreuzungen bemängelte. Die Ampel am ZOB zeigt für den Fuß- und Radverkehr viel zu oft sinnlos Rot, wenn alle sehen können, dass weit und breit kein Bus kommt. Das BfnS fordert, hier eine Bedarfsschaltung einzurichten, die eine Rotschaltung nur dann auslöst, wenn tatsächlich ein Bus dort steht. Die jetzige Schaltung bewirkt, dass das Rotlicht in der Regel missachtet wird – kaum jemand hält dort an und wartet. Der ZOB ist Umsteigebahnhof für viele Kinder auf dem Weg zu den Schulen. Das BfnS hält es für fatal, dass dort selbst die kleinen Kinder lernen, dass es völlig normal ist, bei Rot über die Ampel zu gehen. Es steht in den bundesweiten Richtlinien, dass Behörden unbedingt vermeiden müssen, solche Situationen herbeizuführen.

Wenn die Verwaltung wenigstens in diesen drei Punkten tätig werden würde, wären zumindest einige der Gefahren am ZOB abgemildert.


Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen
– Der Vorstand –