PM: Radverkehrs-Führung Schildweg

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung spricht sich für eine mechanische Fahrbahnteilung am Schildweg aus.

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung begrüßt die Pläne der Stadt, am Schildweg eine sichere Radverkehrsführung zu ermöglichen, wendet sich allerdings strikt gegen den von der Verwaltung bislang vorgelegten Lösungsvorschlag. Dieser sieht eine gravierende Verbreiterung der Fahrbahn vor, sodass Autos danach bergab fahrende Fahrräder überholen könnten.

Bislang ist der Schildweg im mittleren Abschnitt so dicht zugeparkt, dass bergab fahrende Autos die Fahrräder nicht überholen. Damit sich das nicht ändert, wenn eine Parkplatzreihe weggenommen wird, fordert das Bündnis eine mechanische Fahrbahnteilung auf der dann breiteren Straße.

Nach Ansicht der Verwaltung ist eine mechanische Fahrbahnteilung nur dann installierbar, wenn beide Parkplatzreihen im mittleren Schildweg-Abschnitt wegfallen. Die Straße ist zu eng. Die Parkplätze müssen nach einem Umbau über 2 Meter breit werden – bislang sind sie 1,90 m breit. Die Kfz-Fahrbahn beträgt auf dem Sübabschnitt heute 3,37 m und muss – darauf besteht die Verwaltung – nach dem aus Radverkehrsfördermitteln finanzierten Umbau 3,50 m betragen.

“Ich halte das für eine Ermessenssache, die Spielräume sollten heute anders ausgelegt werden als früher. Es wäre gut, die Kfz-Fahrbahnen enger zu bemessen, um Platz für einen geschützten Radverkehr zu schaffen. Mit jedem Zentimeter Straßenbreite werden die Autos schneller. Wir müssen dazu kommen, dass man mit breiten und PS-starken Autos nur noch sehr langsam durch die engen Straßen der Großstadt fahren kann. Hier am Schildweg kann man zudem ganz deutlich sehen, dass die Tatsache, dass immer breitere Autos gekauft werden, zur Folge hat, dass Parkplätze wegfallen müssen, einfach weil es sonst zu eng wird”, so Ratsmitglied Francisco Welter-Schultes (Piraten).

Für das Bündnis kommen also nur zwei Lösungen in Frage: entweder beide Parkplatzreihen fallen weg und der Radverkehr erhält eine sichere Führung bergauf am Schildweg, oder alle Parkplätze bleiben und der Radverkehr bergauf wird wie bisher durch den Cheltenhampark geführt.
Eine Führung, die das Überholen bergab ermöglicht, lehnt das Bündnis ab. Es wäre dann nicht zu erwarten, dass Verkehrsteilnehmer unter solchen Bedingungen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen würden.

Leider legt die Verwaltung die Verordnungen bislang immer nur zugunsten des Autoverkehrs aus und passt ihre Ermessensspielräume nicht an geänderte Notwendigkeiten der Verkehrswende an. Das Bündnis stellt grundsätzlich den Automatismus in Frage, wonach die Kfz-Fahrbahnen bei jedem Umbau breiter werden müssen und der Raum für Fußgänger und Fahrräder immer enger, so wie in dieser Planung. Der Bundesverkehrsminister spricht zwar viel von Radverkehrsförderung, aber diese in einer engen Stadt wichtigen Voraussetzungen packt er nicht an und lässt alles beim Alten.


Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung (Der Vorstand)
Francisco Welter-Schultes, Lukas Flinzberger, Erika Lohe-Saul, Werner Schulze