Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung stellt sich hinter den Grünen-Ratsantrag zum Dragoneranger.
Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung unterstützt den Ratsantrag der Grünen [1], die Fläche am Dragoneranger in Weende im Flächennnutzungsplan wieder als Landschaftsschutzgebiet (LSG) auszuweisen und damit den Ratsbeschluss “Gewerbegebiet” von 2017 rückgängig zu machen.
Im Rahmen des städtischen Flächennutzungsplans war die Fläche, die vorher jahrzehntelang Teil des LSG Leinetal gewesen war, als Gewerbegebiet ausgewiesen worden. Die Stadt hatte damals nicht klar kommuniziert, dass hinter der Ausweisung als Gewerbegebiet in Wirklichkeit eine im Vorfeld mit der Firma Sartorius ausgehandelte Umsiedlung eines Betonwerkes stand. Als die Pläne 2020 bekannt wurden, wuchs der Widerstand in der Weender Bevölkerung. Es gründete sich eine starke Bürgerinitiative, die Demonstrationen organisierte und die Meinungsbildung im Ortsrat voran trieb. Die Göttinger Klimaschutzbewegung stellte sich hinter die Forderungen.
Grüne und SPD sprachen sich zunächst in ihren Parteiverbänden und schließlich auch im Rat dafür aus, das Bauprojekt nicht weiter zu verfolgen.
“Ich begrüße diesen Antrag. Der Dragoneranger muss als Grüngebiet erhalten bleiben und darf nicht bebaut werden”, so Amalia Perriello (Piraten), Mitglied des Ortsrates Weende-Deppoldshausen.
“Der Antrag der Grünen ist konsequent und richtig, ich werde im Rat dafür stimmen. Schon 2017 hatten wir Piraten uns gegen die Ausweisung der Dragonerangerfläche als Gewerbegebiet ausgesprochen. Wir sehen uns in unserer Haltung bestärkt”, ergänzt Francisco Welter-Schultes (Piraten), Mitglied des Bauausschusses.
Perriello und Welter-Schultes kandidieren bei der kommenden Kommunalwahl erneut, dieses Mal beide im Rahmen der Kandidatur des Bündnisses für nachhaltige Stadtentwicklung.
“Das Bündnis tritt für ein Umdenken im Umgang mit Ackerflächen ein, die der Landwirtschaft und der Agrophotovoltaik vorbehalten bleiben sollten“, unterstreicht Werner Schulze, Mitglied der AG Energieversorgung des Klimaschutzbeirates und der Scientists for Future, den Antrag der Grünen. Schulze kandidiert ebenfalls für das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung.
Bislang wurden Ackerböden als ungenutzte Flächen betrachtet, die man jederzeit zur Bebauung ausweisen konnte, was in Begriffen wie “Bauerwartungsland” die Idee eines in beliebiger Menge zur Verfügung stehenden Verbrauchsgutes zum Ausdruck brachte.
Dabei wurde aber nicht berücksichtigt, dass der Ackerboden als fundamentale Lebensgrundlage einen Wert hat, der vor einem klimaschutzpolitischem Hintergrund den rein finanziellen Gewinn als Gewerbefläche mittlerweile erheblich übersteigt.
Quelle
[1] Rat 16.04.2020, Antrag B90/Die Grünen
https://ratsinfo.goettingen.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=21900
Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung (Der Vorstand)
Francisco Welter-Schultes, Lukas Flinzberger, Erika Lohe-Saul, Werner Schulze