PM: Busdepot Schützenanger

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung bemängelt die perspektivlose Nahverkehrsstrategie bei der Busdepot-Planung.

Das Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen wendet sich gegen die Fällung der über 60 Bäume am Schützenanger für ein Busdepot mit Parkhaus und kritisiert in diesem Zusammenhang die städtische Nahverkehrsstrategie als perspektivlos.

Die Aussagen der Stadt, der ÖPNV werde durch die Baumaßnahme gefördert und die Taktverdichtung werde dazu führen, dass Menschen vom Auto in den Bus umsteigen, hält das BfnS für unbegründet und spekulativ.

Bereits vor 5 Jahren hatte ein Gutachterbüro dargelegt, selbst eine Taktverdoppelung könne ohne flankierende Maßnahmen kaum Autoverkehr reduzieren. Allenfalls um 1 % würde sich die Zahl der Fahrgäste erhöhen – und die Hälfte davon käme vom Fahrrad in den Bus. Das BfnS hält weiterhin eine Untersuchung für nötig, mit welcher Strategie überhaupt zu erwarten wäre, dass Menschen vom Auto auf ein Nahverkehrsangebot umsteigen würden.

  • Weiter so mit den breiten Stadtbussen?
  • Oder mit kleineren Fahrzeugeinheiten?
  • Oder mit einer Straßenbahn?

Eine Straßenbahn hätte neben einer automatisch eingebauten Vorfahrt vor Autos auch weitere Vorteile gegenüber den Bussen, die mit höherem Personaleinsatz weniger Personen transportieren. Schienenwege ließen sich in das Umland ausweiten und Pendlerverkehre aus weiter entfernten Orten abholen (Lenglern, Waake, Klein-Lengden, Dransfeld).

Gravierende Bedenken hat das BfnS zudem, was die Ausgleichsmaßnahmen bei den Baumfällungen angeht. Das BfnS hält es für unverantwortlich angesichts des Klimawandels, 60 Bäume zu fällen und diese durch wenige kleine Bäumchen auszugleichen, von denen ein Großteil gleich wieder eingeht.

“Es ist inakzeptabel, absolut nicht mehr zeitgemäß und verkennt den Ernst der heutigen Lage, einen großen ausgewachsenen Baum durch ein kleines Mini-Bäumchen zu ersetzen. Ausgleichsmaßnahmen müssten heute so bemessen sein, dass die Zahl der Blätter nach der Pflanzung so hoch ist wie vor der Fällung”, so Werner Schulze, Mitglied des Vorstandes.

Das BfnS spricht sich dafür aus, für jeden gefällten großen Baum mindestens 20 oder 30 kleine Bäume zu pflanzen und deren Anwachsen zu dokumentieren. Ausgleichszahlungen, wenn nicht ortsnah nachgepflanzt wird, müssten sich im Rahmen von mehreren zehntausend Euro je nach der Größe des einzelnen Baumes bewegen.


Bündnis für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen
– Der Vorstand –